Lehrende: Prof. Dr. Jörn Düwel
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: Architektur
Anzeige im Stundenplan: Arc:Geschichte II
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Standort: Hamburg
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Anzahl Teilnehmer:innen: - | 33
Leistungsnachweis:
Beschreibung: Hamburg ist stolz auf sich. Die zweitgrößte Stadt Deutschlands wirbt damit, eine der schönsten zu sein. In der öffentlichen Wahrnehmung spielen heute Alster und Elbe eine ebenso bedeutende Rolle, wie der Jungfernstieg und die Hafencity. Tradition und Moderne, so scheint es, gehen in Hamburg Hand in Hand zusammen. Der lebhafte Städtetourismus, der in Hamburg wie in keiner anderen deutschen Stadt floriert, scheint das Bild einer liebenswürdigen und lebenswerten Metropole zu bestätigen. Bis über die Mitte des vergangenen Jahrhunderts hinaus hatte Hamburg jedoch ein völlig anderes Image. Der Hafen und die Werften sowie große Industriebetriebe ließen Hamburg vor allem als Arbeiterstadt erscheinen. Nicht nur die mit dem Ausbau des Hafens verbundenen Erfordernisse stellten die Stadt immer wieder vor gewaltige Herausforderungen. Vielmehr war die Stadt im Ganzen in die Kritik geraten. Als desaströs galten die hygienischen Bedingungen, lichtarme Wohnungen als ungesund und Straßen für den Verkehr als unzureichend mithin die alte Stadt für neue Aufgaben nicht geeignet. Deshalb begann man in Hamburg schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts - und damit früher als anderenorts - mit dem radikalen Umbau der überkommenen Stadt. Unter großen Anstrengungen befreite man sich von Teilen der Altstadt und baute statt dessen eine City. Dahinter stand ein völlig neues Stadtverständnis: Wurde vordem auf engem Raum gewohnt, gearbeitet und gehandelt, sollten diese Funktionen fortan räumlich strikt voneinander getrennt sein. Dieser fundamentale Bruch mit den Traditionen der europäischen Stadt war ein Wesenszug der Moderne und bestimmte die städtebaulichen Leitvorstellungen für die kommenden Generationen. Erst mit dem europäischen Jahr des Denkmalschutzes fand 1975 eine Rückbesinnung auf die Werte der vormodernen Stadt statt. Hamburg ist ein exemplarisches Musterbeispiel für diese Entwicklung. Im Seminar untersuchen wir sowohl wegweisende Texte als auch entworfene und gebaute Stadträume, die für diese wechselvolle Geschichte Zeugnis geben.
Kontakt: joern.duewel@hcu-hamburg.de
Module: Arc-B-Mod-304
Gruppe A
Prof. Dr. Jörn Düwel
Di, 2. Apr. 2024 [08:15]-Di, 9. Jul. 2024 [09:45]
Diese Kleingruppe wird aktuell angezeigt.
Gruppe B
Di, 2. Apr. 2024 [10:15]-Di, 9. Jul. 2024 [11:45]
Gruppe C
Di, 2. Apr. 2024 [12:15]-Di, 9. Jul. 2024 [13:45]