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Lehrende: Jonathan Massimo Davis; Prof. Paolo Fusi
Veranstaltungsart:
Vorlesung, Seminar
Orga-Einheit: Stadtplanung
Anzeige im Stundenplan:
SP:Theorie SB
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Standort:
Hamburg
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Anzahl Teilnehmer:innen:
- | 32
Leistungsnachweis:
Beschreibung:
Mobilitätsflüsse von Menschen, Informationen und Waren prägen Städte und ihre Regionen und sind durch kulturelle, soziale, wirtschaftliche und geographische Faktoren charakterisiert. Als Ausdruck unserer vielfältigen Lebensformen, werden diese Mobilitätsflüsse gegenwärtig und zukünftig dynamischer und komplexer. Deren Orte generieren prägende Räume in den Städten und ihren Territorien, und bilden faszinierende Chancen von zentraler Bedeutung für die zukünftige Stadtentwicklung.
Wir interpretieren urbane Korridore als offene städtische Systeme, die sich als komplexe Gefüge von Orten bilden. Urbane Korridore sind nicht nur auf der Makroebene, sondern auch auf der Meso- und Mikroebene zu betrachten. Es sind Orte, in welchen wir besondere infrastrukturelle, physische, räumliche, logistische, aber auch kulturelle und soziale Aspekte erkennen können und in denen sich eigene charakteristische und identitätsprägende Morphologien entwickeln. Somit definieren Sie sich als Orte der Multiplizität, die immer intensiver von eigenen Dynamiken geprägt werden und in denen sich synchron differenzierte Ereignisse und Phänomene abspielen können.
Urbane Korridore werden gleichzeitig sowohl von physischen als auch virtuellen Realitäten beeinflusst, sind durch globale, regionale und lokale Dimensionen charakterisiert und kombinieren hohe und niedrige Geschwindigkeiten der Mobilitätsflüsse. Es spielen sich Themen der Mobilität, der Logistik, der Digitalisierung, der Ästhetik, der effizienten Verwendung von Raum- und Flächenressourcen und auch des nachhaltigen Energieverbrauchs ab. Diese betrachten wir im Kurs interdisziplinär und maßstabsübergreifend. Mit Plänen und Visualisierungen werden Raum- und Architekturtypen dargestellt und in gemeinsamen Diskussionen reflektiert. Ziel der Reflektion in diesem Kurs ist, architektonische und räumliche Synergien unter den verschiedensten Aspekten der urbanen Korridore zu thematisieren und als Chance für die Stadtgestaltung der Zukunft zu interpretieren.
Ziel des Kurses ist es, städtische Korridore entlang von Bahnlinien morphologisch zu fassen und ihr Verhältnis zum städtebaulichen Kontext zu untersuchen. Außerdem werden wir versuchen, die Entwicklung von räumlichen Korridoren in der Geschichte der Stadt nachzuvollziehen und ihre gegenwärtige Bedeutung und Merkmale zu beschreiben. Ergänzend werden wir bautypologische und architektonische Elemente untersuchen, die in der Lage sind, diese Schwellen des Übergangs zwischen Stadt und Freiraum zu strukturieren, zu orientieren und zu gestalten.
Insbesondere fokussieren wir dieses Semester das Thema Mobilität und Wissenstransfer. Wir setzen uns mit Orten auseinander, an welchen Kulturangebote, wie Universitäten, Theater, Bibliotheken, Konzerthäuser, usw. entstanden sind, in der physischen Nähe und in engerer Synergie mit Infrastrukturen für den Schienenverkehr. An diesen Orten reflektieren wir, in welcher Form die Infrastrukturen für eine nachhaltige Mobilität die Zugänglichkeiten an Kulturangebote und die Aktivierung von Urbanität ermöglichen. Wir stellen uns die Frage, in welcher Form die Architektur- und Raumgestaltung, Zusammenhänge zwischen physischen und kulturellen Dynamiken ermöglichen.
Wir untersuchen Bahnhöfe, Haltestellen und Kulturbauten als multimodale Umsteige- und Kommunikationsorte, aber vor allem als Motoren für städtische Verdichtung und Urbanität. Dazu werden wir hybride und multifunktionale Architekturtypen betrachten, die nicht nur multimodale Mobilität und dem Wissenstransfer dienen können, sondern in Zukunft auch immer mehr Orte der Multiplizität und synchroner Ereignisse entstehen lassen können.
Wir werden uns der Bedeutung der Korridore entlang Bahnlinien anhand der Analyse gebauter Beispiele annähern und städtebauliche und architektonische Entwurfswerkzeuge reflektieren, welche die Gestaltung solcher Korridore steuern. Gastreferenten werden über ihre Erfahrungen im planerischen Umgang mit den Orten an Infrastrukturkorridoren berichten.
Kontakt:
paolo.fusi@hcu-hamburg.de
Module:
Arc-M-Mod-203, SP-M-Mod-208, Arc-M-Mod-202, Arc-M-Mod-302, Arc-M-Mod-211, Arc-M-Mod-311
Lehrinhalte:
Besonders in diesem Mastermodul kann die Form der Stadt als komplexes ästhetisches, gestalterisches und bauliches Phänomen mit der Form von natürlichen Realitäten, wie die topografischen Elemente und mit komplexen Artefakten, wie die territorialen Infrastrukturen verglichen werden. Das ermöglicht das Studium der Stadtmorphologie als wissenschaftliche Disziplin zu vertiefen und im Verhältnis mit der Morphologie anderer naturwissenschaftlichen oder technischen Disziplinen, welche homogen zu diesen erscheinen, zu untersuchen.
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