Lehrende: Prof. Antje Stokman; Marcel Tröger
Veranstaltungsart: Seminar, Projekt
Orga-Einheit: Architektur
Anzeige im Stundenplan: Arc: Entwurf V
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 4
Standort: Hamburg
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Anzahl Teilnehmer:innen: - | 35
Anmeldegruppe: Entwurf V
Leistungsnachweis:
Zusätzliche Informationen zu Terminen: Projektvorstellung Architektur (Entwurf V + Masterprojekte) Do., 05.10.2023, 14:15 Uhr (ZOOM)
Beschreibung: Düsseldorfer Kohabitationen Gleislandschaften als Naturkulturen entwerfen Im kommenden Semester beschäftigt sich unser Entwurfsstudio eingehend mit dem Thema der linearen Infrastrukturen in urbanen Räumen, wobei wir die Theorien von Natur-Kulturen und Kohabitation beleuchten und als Entwurfsaufgabe aktivieren. Hierzu werden wir verschiedene Typen von urbanen Infrastrukturen erforschen, insbesondere Bahntrassen und die durch sie generierten Raum- und Landschaftssysteme. So unwirtlich diese Flächen auf den ersten Blick erscheinen, sind sie überraschenderweise oft Quellen einer großen biologischen und sozialen Vielfalt. In unserem Studio werden wir die vielfältigen räumlich-sozialen und ökologischen Eigenschaften dieser linearen Korridore aufdecken, weiterentwickeln und entwurflich austesten, wie sie Räume verbinden können, anstatt sie zu teilen. Nach einer ersten Auseinandersetzung mit theoretischen Konzepten und Erkundungen von Infrastruktur-Typen in Hamburg wird unser räumlicher Fokus auf Düsseldorf liegen. Dort werden wir den Raum der RRX-Trasse erkunden, die sich über 25 Kilometer durch das Zentrum von Düsseldorf und die umgebende Stadt-Landschaft erstreckt. Hier gibt es viele lineare Fragmente vernachlässigter und übrig gebliebener Flächen entlang, unter und zwischen den Bahngleisen, die einen unwirtlichen Korridor bilden. In unserem Entwurf werden wir uns intensiv mit unterschiedlichen Fokusräumen entlang der Trasse beschäftigen und diese in Entwurfsansätze für hybride Naturkulturen zu übersetzen. Dabei werden wir die Überlagerungen von Nischenräumen, Begleitgrün, Biotop-Wasserverbindungen, Bahnstationen, Unterführungen und räumlichen Praktiken untersuchen. Diese Erkenntnisse werden wir in entwurfliche Strategien und experimentelle räumliche Ansätze übersetzen, mit dem Ziel neuartige raue und dynamische Ästhetiken im Zusammenspiel von vielfältigen Lebensformen zu schaffen. Dabei stehen wir im Austausch mit dem Forschungsprojekt „Aktivierung von Bundesliegenschaften für die urbane grüne Infrastruktur“ des Umweltbundesamtes (Bearbeitung: bgmr Landschaftsarchitekten und HCU) sowie der Kunstkommission Düsseldorf und der DB Netz AG, die sich gerade im Rahmen im Rahmen des Infrastrukturausbaus zum Rhein-Ruhr-Express mit Strategien zur besseren Integration der Trasse und ihres begleitenden Schallschutzes in den Stadtraum beschäftigen. Das Studio verstehen wir dabei als Raum für kritisches Entwerfen. Daher werden wir kontinuierlich theoretische Auseinandersetzungen mit Konzepten wie Kohabitation und Naturkulturen in den Entwurfsprozess einfließen lassen, oft in Form von schnellen Fingerübungen und Diskussionen. Wir werden zwischen experimentellen kartografischen Ansätzen, der Arbeit an Schnitten und Plänen, dem Modellbau und der Verwendung von Videos hin und her springen, um unsere Ideen zu entwickeln und zu verfeinern.
Kontakt: antje.stokman@hcu-hamburg.de marcel.troeger@hcu-hamburg.de
Module: Arc-B-Mod-501
