QS-B-001-004 Paläste fürs Volk. Eine herausgehobene Bauaufgabe im Sozialismus

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Prof. Dr. Jörn Düwel

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Fachübergreifende Studienangebote

Anzeige im Stundenplan: Q:Volkspalast

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Standort: Hamburg

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Anzahl Teilnehmer:innen: - | 40

Anmeldegruppe: Q-Studies Bachelor

Leistungsnachweis:

Zusätzliche Informationen zu Terminen:
Die Veranstaltung findet aufgrund der aktuellen Situation digital statt.

Beschreibung:
Drei Jahrzehnte sind seit dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik vergangen. Lediglich zehn Jahre länger hatte die DDR existiert. Freilich sind die Städte in der ehemaligen DDR bis heute wesentlich durch Architektur, Städtebau und Stadtplanung jener vier Jahrzehnte geprägt. Vielfach ist sogar von DDR-Architektur die Rede. Doch hatte es überhaupt e i n e sozialistische Architektur geben können? Waren es im Laufe der Jahrzehnte nicht verschiedene, sogar gegensätzliche Vorstellungen, die unterschiedliche Formen von Architektur und Stadt hervorgebracht haben?
Mit Gründung des Ersten-Arbeiter-und-Bauern-Staates auf deutschem Boden war die „schöne deutsche Stadt“ erklärtes Ziel. Zusammengefasst wurde es in der Losung „national in der Form – sozialistisch im Inhalt“. Mit anderen Worten, von Anfang an war die Gestaltung der gebauten Umwelt politisch instrumentalisiert worden. Folgende Kurswechsel in der Politik zogen stets auch Kehrtwenden in den architektonischen und städtebaulichen Leitvorstellungen nach sich. Die längste Zeit war für die DDR das maßgebliche Vorbild die Sowjetunion. Erst nachdem dort Glasnost und Perestroika auf die Tagesordnung gekommen waren, rückte die DDR von ihrer „unverbrüchlichen Verbundenheit“ ab. In den letzten Jahren vor dem Beitritt zur Bundesrepublik hatten sich Architektur und Städtebau „in den Farben der DDR“ entfalten sollen.
Sind Architektur und Stadt in der DDR lediglich eine skurrile Fußnote in der deutschen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts? Inwieweit stehen die Formen innerhalb des Projekts der Moderne? Im Seminar werden sowohl lange Entwicklungslinien und Interpretationsmuster erörtert, als auch exemplarische Beispiele untersucht. Themen, Akteure und Projekte spielen in ihrer verschlungenen Beziehung eine zentrale Rolle in der Lehrveranstaltung. Nicht zuletzt beschäftigen wir uns mit der Rezeptionsgeschichte des Gebauten und münden deshalb bei mitunter aktuellem Streit um Erhalt oder Abriss überlieferter Bauten. Freilich können wir im Sommersemester nicht in bewährter Weise arbeiten. Statt gewohnter Präsenzveranstaltung in der Universität verlagern wir das Seminar in die Wolken, ohne auf ein synchrones Miteinander verzichten zu müssen. Dies wird uns mit dem Programm zoom möglich. Dennoch bleiben Ungewissheiten, die uns ganz sicher zum Improvisieren nötigen. Schließlich ist der Zugang zu Bibliotheken auf unbestimmte Zeit eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund möchte ich Ihr Augenmerk auch auf Belletristik lenken, die als e-book zur Verfügung steht. Schriftsteller, etwa Stefan Heym und Brigitte Reimann, setzten sich in ihren Romanen in besonderer Weise mit dem Bedingungsgefüge Stadt auseinander. Deshalb werden wir diese – leicht zugänglichen – Werke in unser Seminar einbeziehen.

Kontakt:
joern.duewel@hcu-hamburg.de

Module:
Q-B-Mod-001

Voraussetzung für die Vergabe von CP:
2,5 CP: Referat

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Mi, 14. Apr. 2021 14:15 17:45 digital Prof. Dr. Jörn Düwel
2 Mi, 28. Apr. 2021 14:15 17:45 digital Prof. Dr. Jörn Düwel
3 Mi, 12. Mai 2021 14:15 17:45 digital Prof. Dr. Jörn Düwel
4 Mi, 9. Jun. 2021 14:15 17:45 digital Prof. Dr. Jörn Düwel
5 Mi, 23. Jun. 2021 14:15 17:45 digital Prof. Dr. Jörn Düwel
6 Mi, 7. Jul. 2021 14:15 17:45 digital Prof. Dr. Jörn Düwel
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
Lehrende
Prof. Dr. Jörn Düwel