Lehrende: Dr. Marie Ulber
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Architektur
Anzeige im Stundenplan:
Arc:GestaltungDesign
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
3
Standort:
Hamburg
Unterrichtssprache:
Englisch
Min. | Max. Anzahl Teilnehmer:innen:
- | 25
Leistungsnachweis:
Beschreibung:
Das Seminar zeichnet Entwicklungen in Kunst und Architektur nach, um Ideen und visuelle Experimente rund um das Konzept der Adaption (Anpassung) zu entwickeln. Ausgehend von der Diskussion früher und zeitgenössischer Beispiele adaptiver Kunst und Architektur werden wir sehen, dass Adaption verschiedene technische, soziale und ästhetische Aspekte anspricht; frühe Beispiele sind daher die Villa Girasol oder das Rietveld-Schröder-Haus sowie visionäre Entwürfe wie der Fun Palace von Cedric Price. In der Kunst wurden adaptive Räume von Allan Kaprow, Yayoi Kusama und anderen entwickelt. Diese Beispiele helfen uns, in "Environments" zu denken, das heißt, eine Reihe von künstlerischen und architektonischen Praktiken kennenzulernen, die unsere modernen und festen Beziehungen zu Objekten, Subjekten, zum Kontext, zur Ethik und Ästhetik in Frage stellen. "Environments" reagieren dynamisch auf ökologische, soziale, lokale und globale Herausforderungen. Als offene, prozesshafte Situationen ermöglichen "architektonische Environments" eine Praxis, die darauf abzielt, Abgrenzungen, Rollen und Konzepte in der Architektur sowie in der sozialen und natürlichen Welt neu zu bewerten, indem die Beziehungen zwischen Architekten, Gebäuden, Bewohnern und der natürlichen Welt neu gestaltet werden. Dabei entwerfen Architekten nicht mehr ein fertiges Produkt, sondern mögliche Anpassungsszenarien, die in einer fortlaufenden offenen Entwicklung gemeinsam mit den Bewohnern bewohnt und ständig angepasst werden. So gewinnen alle Akteure einen erweiterten Handlungsspielraum, aber auch eine gesteigerte Verantwortung im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche und globale Herausforderungen.
Nach der Diskussion verschiedener Beispiele nehmen wir das adaptive Hochhaus in Stuttgart als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer und spekulativer Adaptionsszenarien. In Architekturzeichnungen, Collagen und Animationen werden Anpassungen und gemeinsame Entwicklungen von Bewohnern, Gebäude und Umgebung untersucht. Dazu gehören u.a. neue Formen der Interaktion zwischen Bewohnern und Gebäude, notwendige soziale, architektonische und technische Anpassungen an ökologische Fragestellungen, kollektive Anpassungen durch und in der lokalen Nachbarschaft, gemeinsame Räume für Menschen und andere Lebewesen sowie langfristige Anpassungen von gebauten Strukturen als Folge persönlicher Gewohnheiten. Angesichts der globalen und lokalen Herausforderungen sind die unerwarteten Anpassungshandlungen und zukunftsweisenden Verläufe der gemeinsamen Entwicklungen von besonderem Interesse.
Kontakt:
marie.ulber@hcu-hamburg.de
Module:
Arc-M-Mod-202, Arc-M-Mod-302
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