Lehrende: Sonja Stemme
Veranstaltungsart:
Projekt
Orga-Einheit: Stadtplanung
Anzeige im Stundenplan:
SP: P1-Projekt
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
6
Standort:
Hamburg
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Anzahl Teilnehmer:innen:
- | 12
Leistungsnachweis:
Beschreibung:
Seit einigen Jahren häufen sich in der Presse Artikel darüber, dass nicht nur die Anzahl der Rentner und Rentnerinnen in Hamburg steigen, sondern parallel auch immer mehr Menschen von Altersarmut betroffen sind. Die durchschnittliche Altersrente in Hamburg betrug 2015 bei Männern rd. 1.118 Euro und bei Frauen 710 Euro. Bei den Hamburger Bürgern die 2015 in Rente gingen, sieht die ökonomische Situation sogar noch kritischer aus. Hier lag die durchschnittliche Rente bei männlichen Neurentnern nur noch bei 985 Euro und bei Frauen bei rd. 700 Euro. Im Jahr 2015 haben laut dem Statistischem Landesamt Hamburg allein 24.689 Menschen über 65 Jahren in der Hansestadt Grundsicherung im Alter erhalten, dies waren im Vergleich zum Jahr 2010 rd. 6.100 Personen mehr. Hinzu kommen noch einmal rd. 20.000 Menschen die aus gesundheitlichen Gründen eine Erwerbsminderungsrente erhalten. Ihre Rente liegt bei den Männern um 325 Euro und bei den Frauen um 9 Euro unter dem Hamburger Altersrentendurchschnitt von 2015. Auch hier fällt die ökonomische Situation der Neurentner und -rentnerinnen (Rentenbeginn 2015) noch einmal schlechter aus
1. Die Gewerkschaften und Sozialverbände weisen seit Jahren darauf hin, dass in den nächsten 20 Jahren mit keiner Verbesserung der Situation zu rechnen ist. Vielmehr sollten sich die Kommunen auf einen Anstieg der Altersarmut, aufgrund einer Zunahme der Menschen über 65 Jahren (die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre kommen bald in das Rentenalter), eines sinkenden Rentenniveaus (Reduzierung bis 2030 auf voraussichtlich 43 %), Erosion der Erwerbsbiographien (wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, befristete Arbeitsverträge, Minijobs usw.) und höheren Lebenshaltungskosten (Miete, Wohnnebenkosten, Medikamentenzuzahlungen usw.), einstellen. Nach einer Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg waren bereits im Jahr 2015 13,6% der Rentner und -innen von Armut betroffen
2. Altersarmut zeichnet sich nicht nur durch eine ökonomische und damit materielle Mangelversorgung aus, sondern schränkt die Handlungsspielräume der Betroffenen in fast allen Lebenslagen deutlich ein und erschwert eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
3. Dazu zählt u.a. der Zugang zum Gesundheitssystem, zum Wohnungs- oder zum Freizeitmarkt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie ein Quartier beschaffen sein sollte, um möglichst große Handlungsspielräume für alte Menschen zu ermöglichen, die nicht von den individuellen finanziellen Möglichkeiten abhängen.
Dabei zeichnen sich vier städtebaulich relevante Handlungsfelder ab:
1. Wohnen (Wohnungsbau und Wohnungsanpassung, Wohnformen
2. Versorgung (Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und Zugang zu Gesundheitsleistungen)
3. Mobilität (Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit)
4. Öffentlicher Raum (Begegnungs- und Erholungsräume)
Kontakt:
sonja.stemme@hcu-hamburg.de
Module:
SP-B-Mod-102, SP_B0201 (BSPO 2009)
Vorkenntnisse/ Voraussetzungen für die Teilnahme:
Teilnahme an gleichnamiger Projektwerkstatt obligatorisch
Voraussetzung für die Vergabe von CP:
siehe Modulkarte
Sonstige Information:
Die Anwesenheit der Lehrenden wird während der Projektphase mit der Projektgruppe abgestimmt und kann von den angegebenen Zeiten in ahoi abweichen. Die Räume stehen der Projektgruppe in dem angegebenem Zeitraum zur Verfügung.
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